Ihre Formulardaten werden gesendet

Zurück

Liquiditätsplanung

Die Liquidität beschreibt die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens, also die Fähigkeit und Bereitschaft Zahlungsverpflichtungen pünktlich und betragsgenau zu erfüllen. Die Liquidität eines Unternehmens ist dann gegeben, wenn die flüssigen Mittel (Bargeld, Bankguthaben) und kurzfristig veräußerbaren Vermögensgegenstände die kurzfristigen Verbindlichkeiten übersteigen. In der Liquiditätsplanung werden alle Aktivitäten die sich auf die Finanzen auswirken zeit- und betragsmäßig korrekt erfasst. Ziel ist es alle Ein- und Auszahlungen zu erfassen und einander gegenüberzustellen, um zu sehen wann Liquiditätsengpässe entstehen. Diese werden dann mit geeigneten Finanzierungsmaßnahmen beseitigt. Wichtig ist dabei, dass alle Ein- und Auszahlungen erfasst werden. Stellen Kapitalgeber fest, das Einzelbeträge vergessen wurden wird schnell die ganze Finanzplanung in Frage gestellt, was ein Vertrauensschaden ist, den es unbedingt zu vermeiden gilt. 

In der Liquiditätsplanung sollten auch die Lebenshaltungskosten der Unternehmensgründer mit berücksichtigt werden. Dabei muss man unvorhergesehene Ereignisse, wie Krankheit oder Unfall, mit in die Planung einbeziehen. In den ersten Jahren der Neugründung kann man für die Gründerpersonen noch ein relativ geringes Unternehmergehalt planen, dies sollte in den weiteren Jahren jedoch zu einem angemessenen Gehalt ansteigen und sich am geplanten späteren Unternehmenserfolg orientieren. Kapitalgeber sehen es gerne wenn die Gründer sich in den ersten Jahren ein vergleichsweise geringes Gehalt ausbezahlen, dieses sollte jedoch nicht utopisch niedrig sein, da sonst auch die restliche Planung in Frage gestellt werden kann. Neugründer eines landwirtschaftlichen Betriebes können ein niedriges eigenes Gehalt auch dadurch rechtfertigen, das sie sich mit vielen Grundnahrungsmitteln (Fleisch, Milch, Mehl, Gemüse, etc.) aus dem eigenen Betrieb versorgen können. Außerdem kann ein niedriges Gehalt über mehrere Jahre auch gerechtfertigt werden, durch eine aus dem Idealismus heraus betriebene Landwirtschaft, indem man Hobby und Ideale zu einem Beruf verbindet.

Um an dieser Stelle Missverständnisse zu beseitigen muss noch geklärt werden, dass die Liquiditätsplanung keine Cashflow-Rechnung ist und auch nicht mit der Gewinn- und Verlustrechnung verwechselt werden darf. Auch ist die Liquiditätsplanung kein einmaliger Vorgang der Kapitalbeschaffung, sondern vielmehr ein Instrument zur Führung eines Unternehmens. In professionell geführten Unternehmen wird sie einmal pro Quartal oder Monat erstellt, um sich ein Bild über die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens zu verschaffen.